Großer Vorteil: Kosten- und Zeitaufwand im Labor lassen sich reduzieren. Erfahren Sie hier, wie Sie schnell und effizient zum Ziel kommen, ohne ästhetische Kompromisse eingehen zu müssen. Und wie so oft sind es die kleinen Tipps, die großen Nutzen haben.
Die Maltechnik auf monolithischen Restaurationen gilt in der Vollkeramik als effizienter Fertigungsweg. Das Verfahren trägt den aktuellen Gegebenheiten Rechnung, bei denen Dentallabore oft dem Preisdruck ausgesetzt sind. Doch auch wenn der Herstellungsaufwand sinkt, sollte der Anspruch an die Ästhetik kompromisslos hoch bleiben. Wie sich Effizienz und Ästhetik vereinen lassen? … mit Expertise, Kunstfertigkeit und einem guten Konzept.
So wie die Schichttechnik lässt sich die Maltechnik zur zahntechnischen Meisterarbeit etablieren. Schliesslich sind Sie als Zahntechnikerinnen und Zahntechniker hochspezialisiert und haben die Imitation des natürlichen Zahns mit keramischen Massen von Grund auf gelernt. Dieses Alleinstellungsmerkmal können Sie auch in der Maltechnik ausleben. Es gilt der Anspruch, immer ein bisschen mehr aus den Möglichkeiten der modernen Werkstoffe herauszuholen. Der große Vorteil der Maltechnik – Effizienz und Wirtschaftlichkeit – bleibt davon unangetastet.
Moderne Vollkeramiken beeindrucken mit ästhetischem Potential, weshalb die Maltechnik in zahlreichen Situationen erfolgreich zum Ziel führt. Selbst im sensiblen Frontzahnbereich kann mit diesen Gerüstwerkstoffen ein hochästhetisches Ergebnis erzielt werden. Sie benötigen einen Gerüstwerkstoff mit hoher Transluzenz, wie Lithiumdisilikat (IPS e.max Press oder IPS e.max CAD). Auch moderne Zirkonoxide überzeugen mit transluzenten Eigenschaften. Zudem bieten einige Werkstoffe einen fließenden Farb- und Transluzenzverlauf (z. B. IPS e.max ZirCAD Prime, Ivoclar). Ein solches Zirkonoxid ist ideal für verblendfreie Restaurationen.
IPS e.max ZirCAD Prime hat fliessende Farb- und Transluzenzverläufe. (Bild: Aiham Farah)
Beliebte Alternative zur konventionellen Verblendung ist die labiale Schichtung. Aufgrund immer besserer und teils polychromatischer Gerüstwerkstoffe gewinnt die monolithische Fertigung jedoch immer mehr an Zuspruch. Der Vorteil gegenüber der Verblendung ist zum einen die hohe Effizienz. Zum anderen entfällt das Risiko einer Verblendfraktur (Chipping) Darüber hinaus kann für die monolithische Zirkonoxid-Restauration eine äusserst Zahnsubstanz schonende Präparation vorgenommen werden, da der Platzbedarf für die Verblendung entfällt eine.
Um die Transluzenz eines natürlichen Zahnes durch Bemalen nachzuahmen, wird oft bläuliche Malfarbe genutzt. Dies kann unter Umständen „aufgemalt“ und je nach Lichteinfall unnatürlich aussehen. Hier punkten Sie mit einem polychromatischen Gerüstmaterial mit Transluzenzverlauf. So ermöglicht IPS e.max ZirCAD Prime eine „echte“ Transluzenz im inzisalen Bereich. Sie können Ihren Fokus voll auf das Charakterisieren anderer individueller lichtoptischer Phänomene legen, wie Opaleszenz, Mamelons, Schmelzrisse oder Halo-Effekte. Die Illusion von Natürlichkeit erreichen Sie mit handwerklicher Kunstfertigkeit und einem vielseitigen Malfarben- und Glasursortiment (z. B. IPS Ivocolor, Ivoclar).
Charakterisieren des inzisalen Bereichs mit IPS Ivocolor Shade Incisal. (Bild: Aiham Farah)
Sie als Anwender bzw. Anwenderin wissen am besten, wie variabel Zahnfarbe sein kann. Das macht die individuelle Schönheit natürlicher Zähne aus. Zugleich liegt in dieser Komplexität der hohe Anspruch an Ihre zahntechnische Arbeit. Gerade im Frontzahngebiet können feinste Abweichungen die Zahnkrone entlarven. Um dies zu verhindern, sollten Sie im Labor ein Ästhetikkonzept etablieren, welches der Individualität gerecht wird. Zwar ist die Maltechnik ein echter Allrounder, aber dennoch kein Alleskönner. Maltechnik, Schichttechnik, Micro-Layering (Dünnschicht-Verblendung) – es gilt hier, basierend auf dem Patientenwunsch, der Zahnhartsubstanz, der Pfeilerbeschaffenheit, der Nachbarzähnen etc., individuell zu entscheiden.
Micro-Layering mit IPS e.max Ceram-Massen. (Bild: Aiham Farah)
Farbe ist nicht alles! Um der monolithischen Restauration Lebendigkeit zu verleihen, sollten Sie eine natürliche Oberflächentextur generieren. Das manuelle Einarbeiten von Textur und Morphologie ist die Grundlage für das „Spiel“ mit einfallendem Licht. „Letztlich entsteht nur auf einer facettenreichen Oberfläche, auf der kleinste Lichtstrahlen spezifische Effekte erzeugten, die unverwechselbare Ästhetik der Natürlichkeit“, betont der Zahntechniker Aiham Farah in einer aktuellen Publikation. Schrittweise zeigt er auf, wie eine monolithisch gefräste Restauration manuell mit rotierenden Werkzeugen finalisiert werden kann – effizient und mit zahntechnischer Kunstfertigkeit.
Ihnen steht mit dem leistungsstarken Zirkonoxid IPS e.max ZirCAD Prime und dem vielseitigen Malfarben- und Glasursystem IPS Ivocolor eine ideale Werkstoffkombination zur Verfügung, um mit der Maltechnik eine kompromisslos hohe Ästhetik zu erzielen. Doch letztlich entfaltet das „beste“ Material nur das volle Potenzial, wenn es geübte Hände anwenden. Denn genau dadurch wird auch die Maltechnik zur zahntechnischen Meisterarbeit.