Dr. Bethany Rushworth berichtet von ihren Erfahrungen und gewährt Ihnen einen exklusiven Einblick in ihre Arbeit. Es erwarten Sie hilfreiche Tipps zur Kommunikation und Interaktion mit Ihren Patienten und zu Stressmanagementstrategien sowie Testimonials zur Erarbeitung und Umsetzung von Zielen und zur Work-Life-Balance in Zeiten einer Pandemie. Lassen Sie sich von ihren Tipps und Tricks zur persönlichen Entwicklung inspirieren.

Dr. Bethany Rushworth, preisgekrönte Zahnärztin mit zahlreichen Publikationen in Fachzeitschriften, befasst sich seit einigen Jahren mit der Persönlichkeitsentwicklung von Zahnärztinnen und Zahnärzten. Auf der Grundlage ihrer langjährigen Coaching-Erfahrung wirft sie aus einer spannenden neuen Perspektive einen Blick auf die tägliche Praxis.
 

Weshalb ist sie wichtig?

Einer der häufigsten Gründe für Beschwerden in der Zahnarztpraxis hat mit der Kommunikation – oder eben mit dem Fehlen von Kommunikation – zu tun!Das ergibt Sinn, denn man klagt wahrscheinlich nicht gegen jemanden, den man mag. Indem wir die Patientenkommunikation effizient gestalten, können wir Patientinnen und Patienten nicht nur aufklären und ihnen damit potentiell zu einer besseren Mundgesundheit verhelfen, sondern auch zu einem besseren Verständnis beitragen, warum die von uns empfohlene Behandlung nützlich und wichtig ist. Wenn Patienten klar informiert sind, können sie eine gut fundierte Entscheidung über ihre Behandlung treffen – so wird das Risiko einer Beschwerde verringert und die Kundenzufriedenheit erhöht. Als Zahnärzte sind wir stark auf Weiterempfehlung angewiesen. Wenn wir eine positive Erlebniswelt in der Praxis schaffen, kann dies eine Langzeitwirkung haben, indem beispielsweise die Anzahl Patienten und die Zufriedenheit steigt.

Ein sorgenfreies Leben?

Wenn Sie Ihren Patienten von Anfang an klare Erklärungen geben, erleichtert das Ihr Leben in der Zahnarztpraxis. Bei jeder Behandlung geben Sie Ihren Patienten das Gefühl, informiert zu sein und es ist für Sie als behandelnde Person zugleich oft zeitsparender, nochmals alles kurz zu besprechen und allfällige Missverständnisse aufzuklären. Auch der Rest des Teams wird es Ihnen danken, wenn sich weniger Patienten an der Rezeption mit schwierigen Fragen melden, die dann möglicherweise von Personen ohne klinisches Fachwissen beantwortet werden. Denn dabei könnten Fehlinformationen an Patienten weitergegeben und zusätzlich Verwirrung gestiftet werden!

Schreiben Sie sich ein Drehbuch und beherrschen Sie es aus dem Effeff

Ich persönlich erkläre Krankheiten oder Szenarien in immer den gleichen Worten, fast wie ein Drehbuch. Dieses Drehbuch passe ich jeweils patientenspezifisch an, Inhalt und Sprache bleiben jedoch gleich. Das hilft sicherzustellen, dass ich nichts vergesse, und auch die Assistentinnen, mit denen ich zusammenarbeite, greifen die Formulierungen auf. Oft habe ich schon gehört, wie sie die gleichen Beschreibungen wie ich verwenden, wenn sie mit Patienten sprechen. Durch diese Konsistenz innerhalb des Teams können wir sicherstellen, dass Patienten wirklich verstehen, was geschieht, und dass wir nichts vergessen haben oder Missverständnisse auftreten. Indem wir uns einen Ablauf oder eine Routine angewöhnen, verlaufen die Termine reibungsloser und ich weiss, dass ich die wichtigsten Punkte nicht ausgelassen habe. Ich verwende gerne Bilder, Diagramme und 3D-Modelle, um meinen Patienten etwas zu erklären, denn das kann bei visuellen Lerntypen oder wenn etwas unklar ist wirklich helfen.

Dokumentieren ist alles

Es ist zwar schön und gut, unseren Patienten alles zu erklären, grundlegend ist jedoch, dass wir die Infos, die wir weitergeben, auch dokumentieren. Bei der Anzahl an Personen, die wir jeden Tag sehen und mit denen wir sprechen, wäre es unmöglich, dass wir uns an alles erinnern – vor allem, wenn dazwischen Wochen, Monate oder sogar Jahre vergehen können. Anmerkungen in den in der Krankenakte sollten den Diskussionstand festhalten und die wichtigsten Punkte in einer Liste am Ende des Eintrags für den jeweiligen Patientenbesuch zusammenfassen, damit Sie sich bei der nächsten Visite schneller einen Überblick verschaffen können.

Positionierung

Machen Sie sich Gedanken über die die Praxisgestaltung. Könnten Sie daran etwas verbessern? Besteht beispielsweise die Möglichkeit, Ihren Computer so auszurichten, dass Sie gleichzeitig Notizen schreiben UND mit der Patientin oder dem Patienten sprechen können? Oder dass Sie einen Stuhl an einen Ort stellen, damit Patienten von dort Bilder oder den Bildschirm sehen können? Nicht alle werden diesen Luxus haben, es gibt aber auch andere Möglichkeiten, wie beispielsweise die Nutzung eines Tablets, das wir Patienten zeigen können, oder ein gedrucktes Buch mit Bildern und Diagrammen.