Die Piazza del Popolo in Ascoli Piceno gilt als einer der schönsten Plätze Mittelitaliens. Nur fünf Minuten Fussweg durch die Altstadt – einem Traum aus Travertin – führen von hier zur Wirkungsstätte zweier Mitglieder der Familie Narducci. Zahntechniker Gennaro Narducci und sein Sohn, der Zahnarzt Federico Narducci haben sich hier ein dentales Behandlungszentrum aufgebaut, das voll im Zeichen der digitalen Zahnheilkunde steht, mit CAD/CAM-System, DVT-Gerät u. v. m.
Wie in vielen anderen Labors und Zahnarztpraxen wird auch bei den Narduccis mittlerweile ein Grossteil der vollkeramischen Restaurationen aus Zirkonoxid gefertigt. Die Bemühungen der Materialhersteller, Zirkonoxide mit verbesserter Transluzenz zu entwickeln, haben sie aufmerksam verfolgt und dabei festgestellt:
«Eine höhere Lichtdurchlässigkeit ging bisher immer mit einer reduzierten Belastbarkeit einher. Auch der schichtweise Aufbau von Materialrohlingen in verschiedenen Farbabstufungen stellt einen guten Ansatz dar, entspricht letztlich aber eben doch nicht der natürlichen Zahnstruktur. Mit der Einführung von IPS e.max ZirCAD Prime in Italien stellten wir uns die Frage, ob bei der Entwicklung von diesem Material ein Lösungsansatz für die bisherigen Problematiken gefunden wurde. Laut Hersteller verbindet es sehr hohe Festigkeit mit der gewünschten erstklassigen Ästhetik. Ein Praxistest sollte zeigen, ob IPS e.max ZirCAD Prime wirklich hält, was es verspricht. Da das Tagesgeschäft in der prothetischen Zahnheilkunde vor allem Einzelkronen und dreigliedrige Brücken umfasst, wurden zwei entsprechende Patientenfälle gewählt.»
Die erste gewählte Testanwendung für IPS e.max Prime im Behandlungszentrum Narducci ist eine Seitenzahnbrücke. Beim Patienten liegt eine Fraktur einer Metallkeramikversorgung von 45 auf 47 vor. Es wird entschieden, ihn mit einer 3-gliedrigen monolithischen Brücke aus IPS e.max ZirCAD Prime neu zu versorgen. Die Vorteile: Bei der Verwendung von IPS e.max ZirCAD Prime ist keine subgingivale Präparation erforderlich, um einen metallischen Restaurationsrand zu verbergen. Zudem wird das Risiko für eine Keramikabplatzung durch die Materialwahl minimiert.
Die 3-gliedrige Brücke wird aus dem Zirkonoxid IPS e.max ZirCAD Prime gefräst. Dank der hohen Festigkeitswerte kann das Material gut im kaulasttragenden Bereich und auch für weitspannige Versorgungen eingesetzt werden. (Bild oben)
Ohne jegliche Infiltration oder Bemalung weist die Restauration nach dem Sintern bereits einen beeindruckenden stufenlosen Farb- und Transluzenzverlauf auf. Dieser resultiert aus der GT-Technologie, der Kombination von hochtransluzentem und hochfestem Zirkonoxid in einer Disc, spezieller Fülltechnologie und sogenanntem Cold Isostatic Pressing (CIP). (Bild unten)
Die CIP-basierte Gefügestruktur trägt auch zu einer sehr hohen Passgenauigkeit bei. So überzeugt die Brücke bei der Einprobe mit einer auf Anhieb exzellenten Passung.
Die Bewährungsprobe im Seitenzahnbereich hat IPS e.max ZirCAD Prime mit Bravour gemeistert.
Bei der zweiten Testanwendung für IPS e.max Prime liegt eine Fraktur von Zahn 12 bis in das zervikale Drittel vor. Die Zahnsubstanz war aufgrund einer endodontischen Vorbehandlung und einer Composite-Füllung geschwächt. Hier fällt die Wahl des Behandlungsteams auf eine monolithische Krone aus IPS e.max ZirCAD Prime. Der Vorteil ist hier im Verzicht auf eine Verblendschicht zu sehen, da das Platzangebot gering ist. Mit Blick auf die funktionelle Dynamik des Patienten liegt der Fokus hier auf der Materialstabilität.
Nach Fraktur des endodontisch vorbehandelten Zahns wird für eine monolithische Vollkeramikkrone präpariert. (Zweites Bild unten)
Die Krone aus IPS e.max ZirCAD Prime passt bei der Einprobe perfekt. Die höhere Opazität im Dentinbereich lässt erwarten, dass auch stärkere Stumpfverfärbungen selbst bei einer Mindestwandstärke von nur 0,8 mm sehr gut abgedeckt werden. Die hohe Stabilität des Materials ist bei der ungünstigen funktionellen Dynamik des hier gezeigten Patienten von besonderem Vorteil.
Das sich nach inzisal verringernde Chroma bei steigender Transluzenz bildet die Zahnanatomie naturgetreu in einem fliessenden Verlauf ab. Die Finalisierung in Maltechnik mit IPS Ivocolor erfolgt auf einem dem natürlichen Pfeiler nachempfundenen Stumpf aus IPS Natural Die Material.
Auf dem Gipsmodell wird eine letzte Kontrolle der fertiggestellten Restauration durchgeführt.. (Zweites Bild oben)
Für die selbstadhäsive Befestigung eignet sich z. B. der Composite-Zement Speedcem Plus. (Bild unten). Auch in exponierter Lage liefert die vollanatomisch gefertigte und lediglich bemalte Krone aus IPS e.max ZirCAD Prime eine überzeugende Performance ab – Bestnote für die Anwendung im Frontzahnbereich.
«Um unseren Patienten die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen, interessieren wir uns für neue, vielversprechende Behandlungsmethoden und Materialien, und versuchen immer auf dem neuesten Stand der Möglichkeiten zu sein. Unsere Leidenschaft gilt speziell der Realisierung hochästhetischer metallfreier Versorgungen. So ästhetisch wie Lithiumdisilikat, so belastbar wie Zirkonoxid – IPS e.max ZirCAD Prime ist tatsächlich ein Material, das alles vereint. Von vergleichbaren Werkstoffen am Markt hebt es sich dank neuartiger Prozesstechnologie (GT) und durch vermeintlich kleine, aber eben doch entscheidende Details ab.
Neben der hier gezeigten monolithischen Verwendung kann das Material auch mit der Verblend- oder Cut-back-Technik verarbeitet werden. Bereits durch die oberflächliche Charakterisierung in Maltechnik mit IPS Ivocolor sind individuelle, hochästhetische Ergebnisse möglich. Das ist ideal für alle Fälle, in denen funktionsbedingt Keramikabplatzungen zu befürchten wären oder aufgrund Platzmangels keine Verblendung möglich ist.
Das Labor kann die Arbeiten dank Schnellsinterung und effizienter Finalisierung zügig liefern – die hohe Passgenauigkeit reduziert zudem nachträgliche Einschleifmassnahmen. Damit passt diese fortschrittliche Vollkeramik-Lösung perfekt zu unseren hohen Ansprüchen.»